Die Gerbung ist bei der Lederherstellung der wichtigste Schritt, weil dadurch die Tierhaut konserviert, stabil und widerstandsfähig wird. Der Gerbprozess verhindert die Zersetzung, sowie das Verkleben und Verhärten der Eiweißfäden beim Trocknen der Tierhaut. Erst durch mehreren Gerbschritte wird aus der Rohhaut der Tiere hochwertiges Leder.

Die meisten Häute werden heute in Asien und Lateinamerika billig mit Chromsalzen gegerbt. Die größten Gerbereizentren befinden sich in Bangladesch, wo Arbeiter auch Kinder, oft ungeschützt in der giftigen Gerbbrühe hantieren und die Abwässer ungeklärt in den Fluß gelangen.

Doch chromgegerbtes Leder ist nicht grundsätzlich giftig. Es ist nur wichtig, dass der Gerber sauber arbeitet. Darum beziehen wir unser Leder aus einer deutschen bzw. britischen Traditionsgerberei, die nach strengen verfahrenstechnischen Auflagen nachhaltig fertigen.

Man kann Leder auch pflanzlich gerben, z.B. mit Tanninen aus Rinden, Blättern, Schalen oder Wurzeln. Es gibt Leder, das mit Gerbstoffen aus Olivenblättern, Kastanien oder Rhabarberwurzel gegerbt wurde. Auch Aldehyd-Gerbstoffe oder synthetische Gerbstoffe können Häute in haltbares Leder umwandeln. Ein bereits 6000 Jahre v. Chr. bekanntes Verfahren ist die sämische Gerbung oder Trangerbung. Dafür wird Tran von Dorsch, Robbe oder Wal genutzt, die einen besonders hohen Anteil ungesättigter Säuren haben. In den Fasern des Leders verbinden sich die Fettsäuren mit dem Luftsauerstoff. Diese, auf Oxidation basierende Gerbung nennt man auch Fettgerbung.